What is architecture anyway?

Künstler sind es gewohnt, die eigene Disziplin zu hinterfragen, aber Architekten? Die große Definitionsfrage „Was ist Architektur?“ hört man in diesen Reihen selten. Auf der Architekturbiennale taucht sie – zwischen den Modellen im Arsenale und den Installationen in den Giardini – plötzlich erstaunlich oft auf. „What is architecture anyway?“ Dieses kleine Gedicht von Frank Lloyd Wright versteckt sich in der Ecke eines Ausstellungsraumes im Biennale-Pavillon. Die Frage ist heute so aktuell wie schon lange nicht mehr.

Buildings, Buildings, Buildings

Man kann David Chipperfield vorwerfen, dass seine Hauptausstellung mit dem so großartigen Thema „Common Ground“ auf dem Papier mehr versprochen hat, als sie tatsächlich ist, trotzdem lässt sich auf dieser Biennale allerhand entdecken und lernen. Wenn man durch die Hallen des Arsenale schlendert und die fliegenden Welten von Zaha Hadid bestaunt – glänzende Objekte mit perfekt gearbeiteten Oberflächen –, die streng gegliederten Fassaden der Modellstädte von Hans Kollhoff studiert oder in den 1:20-Raumstudien der Elbphilharmonie von Herzog & de Meuron versinkt, merkt man schnell, dass etwas nicht stimmt. Was sich auf der eine Seite wie eine Reise in vergangene Zeiten anfühlt und auf der anderen Seite doch Zukunft proklamieren will, ist am Ende ein verzerrtes Bild der heutigen Situation. Blickt man auf die kunstvollen Modelle der großen
Architekturgesten der letzten Jahre und hinter die gestapelten Selbstinszenierungen gebauter Eitelkeit, stellt man fest: Die Zeit der großen Stararchitekten ist vorbei – ein provozierender Moment. (…)

erschienen am 7. September 2012 auf www.baunetz.de/baunetzwoche

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