Theaterwelten sind Kunstwelten. Hier wird gekämpft, geliebt, getobt und gestorben – hier ist (fast) alles möglich. Der Raum, in dem all das passiert, ist die Bühne: eine Spielfläche bestehend aus Rückwand, zwei Seitenwänden, dem Schnürboden und der unsichtbaren vierten Wand – ein auf den ersten Blick sehr begrenzter Raum.
Die klassische Guckkastenbühne wird erst durch Bühnenbild, Licht und Schauspiel lebendig. Wie man diese so inszeniert, dass sie die Schauspieler nicht erdrückt, sondern – im Gegenteil – wandelbare Welten schafft, in die Schauspieler eintauchen und so den Zuschauer mit auf eine Reise nehmen, das ist die hohe Kunst des Bühnenbildners.
Bevor im Juli die Theaterferien beginnen, widmen wir uns einigen aktuellen Inszenierungen mitsamt ihren Bühnenbildern, darunter Robert Wilsons geometrisch zarte „Lulu“, zwei wilde Stücke von René Pollesch und Bernd Neumann, die aktuelle Inszenierung von Michael Thalheimer und Olaf Altmann sowie ein aufwendiges Bühnenbild aus Kanada für eine Tanzchoreographie. Vorhang auf!